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So bin ich eben – oder auch nicht…

Wir alle haben eine Vorstellung, wer wir sind. Manches davon ist uns sehr bewusst, anderes an unserem Selbstbild können wir vielleicht gar nicht so leicht in Worte fassen. Wahrscheinlich kennt jeder Situationen, in denen er darauf beharrt „So bin ich eben!“ – und andere, bei denen er selbst ins Zweifeln kommt, ob er sich eigentlich schon richtig kennt.

Unser Selbstbild setzt sich zusammen aus

  • Selbstbewertungen,
  • abstrakteren Selbstbeschreibungen,
  • Erfahrungswissen über das eigene Verhalten und dessen Konsequenzen,
  • Wissen über den eigenen Körper, Aussehen, Reaktionen anderer Menschen,
  • Vergleichen mit anderen Menschen.

 

Doch warum sage ich „Ich bin faul.“, oder „Ich meine es gut.“? Warum bin ich überzeugt „Es fällt mir schwer lange zuzuhören.“, oder „Ich wirke unnahbar.“?

„Mein Selbstbild bildet sich im Gespräch, das ich mit mir selbst und mit meiner Umwelt führe“, schreibt Melanie Wolfers in ihrem Buch „Freunde fürs Leben“ (adeo/SCM Verlagsgruppe, 2016). Dieses Gespräch führen wir unser ganzes Leben und deshalb bleibt unser Wissen um uns selbst – auch wenn wir an manchen einmal gefassten Überzeugungen erstaunlich beharrlich festhalten – beständig in Bewegung, ist wandelbar und für Überraschungen gut.

Mich selber kennenzulernen, ist eine lebenslange Entdeckungsreise, und das erwünschte Ziel ist ein klar reflektiertes und weitgehend umfassendes Selbstbild, das ich bejahen kann und das mir – ohne Über- oder Untertreibungen – einen positiven Selbstwert vermittelt.

Leider verläuft diese Entdeckungsreise im Gespräch mit mir selbst und meiner Umwelt nicht immer reibungslos und so gibt es auch Brüche und Verzerrungen in unserem Wissen um uns selbst.

Monika Heß (28.07.2022)